Sie sammeln & liefern Äpfel, wir machen Saft daraus - für mehr Streuobstwiesen in der Region! Hier finden Sie Infos & Sammeltermine zur UNSER LAND Apfelsammlung.
UNSER LAND organisiert jedes Jahr zur Erntezeit für jeden teilnehmenden Landkreis Apfelsammlungen. Aus allen Ecken des Netzwerkgebiets bringen Menschen ihre Äpfel. Egal ob Kleinstmengen von privaten Hausgärten oder große Ernten von naturbelassenen Streuobstbeständen in der Region - jeder Apfel zählt!
Aus den Äpfeln wird für jeden Landkreis getrennt ein naturtrüber Direktsaft mit 100 % Fruchtgehalt gepresst. Die Sortenvielfalt der Apfelernte ist jedes Jahr in jedem Landkreis einzigartig. So variiert in jedem Landkreis-Saft von Jahr zu Jahr der einzigartige Geschmack und auch die Farbe.
Für den Erhalt unserer Streuobstwiesen!
Mit der Apfelsammlung und einer fairen Bezahlung der Apfellieferanten unterstützt UNSER LAND den Erhalt und die Pflanzung von Streuobstwiesen als wertvoller Lebensraum für heimische Tiere und Pflanzen.
✔ fast 2.300 Apfelsorten in Bayern
✔ artenreiche Ökosysteme mit mehr als 5.000 Tier- und Pflanzenarten
✔ vielfältige Lebensräume für heimische Tiere: Bienen, Vögel, Insekten, kleine Säugetiere uvm.
✔ aufwendige Pflege der Streuobstbäume.
Sammeltermine 2024
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AUGSBURG AICHACH-FRIEDBERGER LAND
Samstags von 9 - 12 Uhr
Termine: 07.09.2024 bei Familie Schäble; 14.09.2024 bei Andreas Brummer; 05.10.2024 bei Andreas Brummer
Sammelstellen:
Andreas Brummer
Familie Schäble
Bürgermeister-Wohlfarth-Str. 22
86343 Königsbrunn
Reichersteiner Str. 4
86554 Pöttmes EchsheimDie Äpfel dürfen nur aus den Landkreisen Augsburg und Aichach-Friedberg stammen.
In Zusammenarbeit mit: Landschaftspflegeverband Stadt Augsburg, Maschinenring Augsburg, Landschaftspflegeverband Landkreis Augsburg
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BRUCKER LAND
Samstags von 9 - 13 Uhr
Termine: 07.09.2024, 14.09.2024, 28.09.2024, 12.10.2024, 26.10.2024
Sammelstelle:
Familie Schlemmer
Fuggerstraße 4
82276 AdelshofenDie Äpfel dürfen nur aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck stammen.
In Zusammenarbeit mit: Agenda 21 Fürstenfeldbruck und Maschinenring Fürstenfeldbruck
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DACHAUER LAND
Samstags von 9 - 13 Uhr
Termine: 31.08.2024, 21.09.2024, 05.10.2024, 19.10.2024
Sammelstelle:
Familie Hartl
Ortsstraße 9
85247 Schwabhausen / MachtensteinDie Äpfel dürfen nur aus dem Landkreis Dachau stammen.
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EBERSBERGER LAND
Samstags von 9 - 13 Uhr
Termine: 07.09.2024, 21.09.2024, 12.10.2024, 26.10.2024
Sammelstelle:
Martin Hutterer
Hüttelkofen 7
85567 BruckDie Äpfel dürfen nur aus dem Landkreis Ebersberg stammen.
In Zusammenarbeit mit: Landschaftspflegeverband Ebersberg
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LANDSBERGER LAND
Samstags von 9 - 13 Uhr
Termine: 31.08.2024, 14.09.2024, 28.09.2024, 12.10.2024
Sammelstelle:
Ulrich Huber
Am Tränkholz 1
86922 EresingDie Äpfel dürfen nur aus dem Landkreis Landsberg stammen.
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MÜNCHEN LAND
Für München finden 2024 keine Sammeltermine statt.
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OBERLAND
Samstags von 9 - 12 Uhr
Termine: 21.09.2024 in Warngau und Bad Heilbrunn, 19.10.2024 in Warngau und Bad Heilbrunn
Sammelstelle TÖLZER LAND*:
Biogärtnerei Holzmann
Letten 1
83670 Bad HeilbrunnSammelstelle MIESBACHER LAND*:
Raiffeisen Lagerhaus
Lagerhausstr. 10
83627 WarngauDie Äpfel dürfen nur aus den Landkreisen Bad Tölz bzw. Miesbach stammen.
*Die Termine finden zeitgleich an beiden Sammelstellen statt.
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STARNBERGER LAND
Samstags von 9 - 12 Uhr
Termine: 14.09.2024 und 28.09.2024
Sammelstelle:
Ruhdorfer Magnus
Rausch 4
82211 HerrschingDie Äpfel dürfen nur aus dem Landkreis Starnberg stammen.
In Zusammenarbeit mit: Maschinenring Starnberg
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WEILHEIM-SCHONGAUER LAND
Samstags von 9 - 12 Uhr
Termine: 28.09.2024 und 12.10.2024
Sammelstelle:
Familie Schelle
Am Stein 1
86971 PeitingDie Äpfel dürfen nur aus den Landkreisen Weilheim-Schongau und dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen stammen.
In Zusammenarbeit mit: Maschinenring Oberland
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WERDENFELSER LAND
Samstags von 9 - 12 Uhr
Termine: 28.09.2024
Sammelstelle:
Anton Oswald
Loisachstraße 9
82438 EschenloheDie Äpfel dürfen nur aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen stammen.
In Zusammenarbeit mit: Maschinenring Oberland
Sie können Ihre Äpfel auch am 28.09.2024 und 12.10.2024 zur Sammelstelle im WEILHEIM-SCHONGAUER LAND bringen.
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Bio-zertifizierte Äpfel aus dem UNSER LAND Netzwerkgebiet
Mittwoch Vormittag nach Festlegung
Termine werden in Kürze bekannt gegeben
Lieferung direkt an:
Kelterei Merk
Gewerbestraße 14
86862 KleinkitzighofenAuszahlungspreis: 30,- € per 100 kg Bio-zertifizierte Äpfel
Anmeldung Ihrer Lieferung bis spätestens Montags vor der Sammlung unter 08142-65443-0 und Ihr Bio-Zertifikat vorab per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Bestätigung der Einhaltung der UNSER LAND Richtlinien, Bio-Zertifikat und Verpflichtungserklärung Bio-Siegel Bayern erforderlich.
Wichtige Links zur Streuobstsammlung:
Der Ankaufspreis 2024 beträgt 20 € je 100 kg Äpfel.
Bitte bei der Apfellieferung beachten:
- Bitte bringen sie zu jeder Anlieferung das leserlich ausgefüllte Anlieferformular mit.
- Die Äpfel müssen aus dem jeweiligen Landkreis der Sammelstelle stammen.
- Es werden nur erntefrische Äpfel angenommen. Fallobst ist erlaubt. Verschimmelte oder faule Früchte werden abgewiesen.
- Sorten können vermengt werden und müssen nicht separat geliefert werden.
- Säcke und Behälter jeweils nicht über 25 kg, keine luftdichten Plastiksäcke verwenden.
Die ehrenamtlichen Helfer haben schon viel Einfallsreichtum bei den Sammlungen gesehen. Vom Autoanhänger gefüllt mit Säcken voller Äpfeln über den praktischen Big Bag bis hin zum umfunktionierten Wäschekorb.
Anforderungen an die Streuobstbestände:
- Eine Begrünung unter den Bäumen ist anzustreben.
- Kein chemischer Pflanzenschutz. Mechanische, biologische und biotechnische Maßnahmen sind erlaubt.
- Organische Düngung: max. 50 kg N / ha und Jahr.
- keine Klärschlamm-, Klärschlammgemisch- oder Kompostausbringung (Ausnahme in Gärten anfallender Kompost)
- Keine Fläche im Überschwemmungsbereich
- Einsatz von Spurennährstoffen nur nach einer Diagnose des Landwirtschaftsamtes.
Hochstamm-Obstanbau ohne Einsatz synthetischer Behandlungsmittel - so lautet eine Definition für Streuobstanbau wie sie in der Brockhaus Enzyklopädie steht. Zum Streuobst gehören Äpfel-, Birnen-, Zwetschen-, Kirschen- und Walnußsorten. Von einer Streuobstwiese spricht man, wenn einige bis mehrere Dutzend Bäume auf einer Fläche gepflanzt sind. Daher kommt auch der Name: Streu – von den verstreut stehenden hochstämmigen Obstbäumen, Wiesen – Flächen, deren Mähgut der Wiese als Einstreu verwertet wird. Streuobstwiesen sind prägender Bestandteil der mitteleuropäischen Kultur. Mit mehr als 5000 Tier- und Pflanzenarten gehören sie zu artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Die Anfänge der naturverträglichen, reizvollen Kulturform reichen in die Urzeit zurück. Menschen nutzten immer schon Wildformen von Apfel, Birne und anderen Früchten. Vor 2000 Jahren brachten Römer und Griechen den Obstanbau nach Deutschland. Karl der Große förderte den Obstanbau aus persönlichem Interesse, nachdem Kriege diesen zerstört hatten. In den folgenden Jahrhunderten bewahrten insbesondere Klöster und Mönche das Wissen um Sortenvielfalt und Obstanbau und entwickelten ihn weiter. Im 17. und 18. Jahrhundert folgte die weitere Ausbreitung des Streuobstanbaus in klimatisch günstigen Gebieten. Gepflanzt wurde entlang von Wegen und Äckern. Daraus entwickelten sich die Streuobstwiesen. Seine im wahrsten Sinne des Wortes größte Blütezeit erlebte der Streuobstanbau von 1930 bis 1955. Dies änderte sich mit dem Flurbereinigungsgesetz von 1957. Es sollte der Neuordnung ländlichen Grundbesitzes, der Verbesserung der Produktionsbedingungen und der Schaffung besserer Infrastrukturen dienen. Für die Fällung von Streuobstbäumen wurden teilweise Prämien gezahlt. In den 60er Jahren reduzierten sich die Streuobstwiesen dramatisch. Heute gibt es noch rund 400.000 Streuobstwiesen (hauptsächlich Süd- und Mitteldeutschland) deutschlandweit. 1950 waren es 1,5 Millionen. Damit eng verbunden ist die Vielfalt der Apfelsorten. Um 1900 gab es noch rund 1000 Sorten. Diese haben sich drastisch verringert. In den vergangenen 80 Jahren wurden nur noch wenige Ausgangssorten kultiviert. 98 Prozent aller Züchtungen gehen auf nur sechs Artensorten zurück. Die heute gehandelten Obstsorten basieren auf nur wenigen, genetisch zum Teil mehrfach verwandte Sorten. Eine weitere Bedrohung für Streuobstwiesen stellten die EU-Vorschriften für Qualitätsnormen dar. Größe, Form und Farbe wurden festgelegt. Die Umsetzung für Tafelobst ist nur im Plantagenobstbau möglich. Auch die Zukunft der Streuobstwiesen ist problematisch. Die EU Richtlinie 2008/90/EG für ‚Inverkehrbringen von Vermehrungsmaterial und Pflanzen von Obstarten zur Fruchterzeugung‘ zwingt ab 30. September 2012 zu Maßnahmen bei der Pflanzen- und Sortenproduktion. Unter anderem wird die kostenpflichtige Registrierung beim Bundessortenamt notwendig. Das verpflichtende Zulassungsverfahren ist mit Kosten in Höhe von mindestens 3000 € verbunden. Während der Blütezeit über eine Streuobstwiese zu gehen ist ein Genuß, der sich während des ganzen Jahres fortsetzt. Bereits im Garten Eden spielte der Apfelbaum christlich betrachtet eine große Rolle. Streuobstwiesen bereichern das Landschaftsbild. Obstgärten sind auch heute noch kleine Paradiese. Ursprünglich war Streuobst besonders für die Ernährung von großer Bedeutung. Sie lieferten frisches Obst während der Erntezeit, aber auch das übrige Jahr hindurch wertvolle Lebensmittel dank klassischer Konservierungsmöglichkeiten wie Einkochen und Dörren. Auch das Brennen von Obstschnäpsen und dessen kulturelle Bedeutung soll hier erwähnt sein. Heute bieten Obst von Streuobstwiesen und daraus verarbeitete Lebensmittel angesichts des Überangebots an Lebensmitteln in erster Linie geschmackliche Vorzüge und das Gefühl, Gutes aus und für die eigene Heimat zu genießen. Auf der Streuobstwiese wird das feinmaschige Netz von Wechselwirkungen und Abhängigkeiten in einem Lebensraum besonders gut sichtbar. Mehr als 5000 Tier- und Pflanzenarten finden sich auf Streuobstwiesen. Nicht mitgezählt sind Epiphyten (Pilze, Flechten etc.) Schon die Zahl alleine zeigt, wie wichtig Streuobstwiesen für die biologische Vielfalt sind. Vögel, kleine Säugetiere, Amphibien, Reptilien und Insekten finden dort ihre Heimat. Im natürlichen Kreislauf nähren sie sich gegenseitig oder leben von den Pflanzenarten. Auch Streuobstbäume selber tragen zur Biodiversität bei. Der Zurückgang von Streuobstwiesen und der Drang nach Rentabilität brachten auch ein Sterben der einzelnen Sorten mit sich. Trotzdem wachsen auf ihnen immer noch alte Obstsorten, welche seit den 80er Jahren vermehrt wieder gesucht, gezüchtet und gepflanzt werden. Mit dem Entstehen neuer Streuobstwiesen wächst so auch wieder die Vielfalt der Obstsorten. Die älteste deutsche Apfelsorte ist übrigens der ‚Edelborsdorfer‘, seit dem 11. Jahrhundert als Obstsorte bekannt. Auch er wurde wieder entdeckt und inzwischen vermehrt. In enger Verbindung mit Streuobstwiesen steht auch die Imkerei. Ohne Bienen würden Bäume weniger Früchte tragen. Auch hier schließt sich der enge Kreislauf der Natur. Das Anlegen neuer Streuobstwiesen trägt zur biologischen Vielfalt bei, da neuer Lebensraum für Tiere und Pflanzen entsteht. Eine Gefahr für die biologische Vielfalt ist die Klimaerwärmung. In Deutschland werden jährlich rund 800 Millionen Liter Apfelsaft getrunken. Über die Hälfte dieses Saftes wird nicht aus deutschen Äpfeln hergestellt. Dabei unterscheidet man zwischen Direktsaft und Saft aus Konzentrat. Besonders das Konzentrat wird in hohem Maße aus Ländern wie China, Polen, Ukraine oder Moldawien importiert. Dies zieht eine Klimabelastung mit bekannten Folgen durch den Transport importierter Äpfel oder Apfelprodukte nach sich. Obstbäume auf Streuobstwiesen werden nicht synthetisch mit chemischen Pflanzenschutzmitteln oder Mineraldüngern behandelt. Das schützt die Umwelt und den Lebensraum von Tieren und Pflanzen. Biodiversität und regionale Vielfalt sind nicht trennbar. Das zeigt sich auch bei den Streuobstwiesen. Mit dem Sterben der Streuobstwiesen ging umfassendes traditionelles Wissen über Sortenvielfalt, Pflege und Verwertungsmöglichkeiten verloren, das jetzt wieder erarbeitet werden muss. Verbunden mit dem Verlust von Streuobstwiesen ist auch der Verlust von Strukturen. Streuobstwiesen können Landwirten bei fairer Preisgestaltung ein zusätzliches Einkommen sichern. Viele Landwirte haben jedoch ihre Streuobstwiesen aufgegeben. Auch deshalb, weil es immer weniger Keltereien gab, welche das Streuobst zu Saft verarbeiten. Dadurch gingen Arbeitsplätze verloren, die besonders der ländliche Raum dringend brauchen würde. Letztlich geht der Region dadurch auch die entsprechende Wertschöpfung verloren. Lebensmittel, die aus Obst von Streuobstwiesen erzeugt wurden, wie beispielsweise Saft, schaffen ein Heimatgefühl. Verbraucher identifizieren sich mit dem Erzeugnis, werden bewußter und schätzen die Streuobstwiese, die ihre Landschaft verschönert, auch hinsichtlich ihrer Früchte.
Video: "Der Jahreskreis auf einer UNSER LAND Streuobstwiese"
Was ist Streuobst?
Geschichte des Streuobstes
Kulturelle Bedeutung von Streuobstwiesen
Bedeutung von Streuobstwiesen für die biologische Vielfalt
Bedeutung der Streuobstwiesen für die regionale Vielfalt