„Einen Fairbraucher macht aus, dass er sich in seiner Region für den Klimaschutz, die Artenvielfalt und Nachhaltigkeit einsetzt. Dies kann auf unterschiedlichste Arten passieren“, erklärt Adriane Schua, 1. Vorsitzende der Solidargemeinschaft OBERLAND.
Das, was jedoch außer Frage steht, ist, dass es jetzt passieren muss. „Es ist 5 vor 12 – oder eigentlich schon 5 nach 12. Was weg ist, ist weg. Und wir beobachten, dass immer mehr benötigte Strukturen wie Mühlen, Molkereien oder Bäcker wegbrechen. Erzeuger und Regionalinitiativen halten nicht mehr lange durch.“
Deshalb ist es so wichtig, dass sich Verbraucher als Fairbraucher verhalten, weshalb die Ehrenamtlichen der Solidargemeinschaft Oberland diejenigen auszeichnen wollen, die das tun.
In allen Landkreisen im Netzwerkgebiet fand deshalb eine Aktion mit dem Thema „Regionale Produkte sind ihren Preis WERT“ statt. Die Solidargemeinschaft verteilte dafür beim machtSINN Markt in Holzkirchen vor einigen Wochen Kartoffeltüten gefüllt mit regionalen UNSER LAND Zutaten, um daraus einen Nudelsalat zuzubereiten. Die Teilnehmer haben Fotos vom fertigen Gericht eingesendet und der Gewinner wurde nun gekürt.
„Die Entscheidung ist uns wirklich nicht leicht gefallen. Es gab so viele tolle Fotos. Danke an alle, die teilgenommen haben!“, erklärt Schua. Friederike Huber aus Weyarn hat das Rennen für sich entschieden.
„Ich verfeinere den Nudelsalat noch mit gekochten Eiern von unseren eigenen Hühnern, ganz vielen frischen Kräutern wie Rucola, Schnittlauch, Estragon und Kapuzinerkresse aus unserem Bauerngarten. Wir haben damit dann unter unserem Apfelbaum mit Blick auf den Bauerngarten gepicknickt. Zum Trinken gab es Holunderblütensirup als Schorle mit Zitrone, Lavendel und frischen Himbeeren“. (Huber Friederike)
Verbunden mit der Kürung war auch eine Geschenk-Kiste mit regionalen Produkten. Übergeben wurde diese von Herrn Bürgermeister Christoph Schmid. Der Markt Holzkirchen ist Fördermitglied der Solidargemeinschaft und unterstütz somit den Erhalt regionaler Strukturen in der Region.
Die Verwendung regionaler Zutaten zieht so einiges nach sich: Nicht nur, dass die Wertschöpfungskette in der Region verbleibt, es hängt noch viel mehr daran. „Die Erzeuger im Netzwerk verpflichten sich freiwillig zu umweltverträglicher Landwirtschaft, sie wirtschaften nachhaltig, erhalten die Kulturlandschaft und achten auf die Artenvielfalt. In den regionalen Lebensmitteln steckt ganzheitlicher Naturschutz, zusätzlich zur unabhängigen und krisenfesten Versorgung.“, so Schua.
Viele Erzeuger im Netzwerk stehen seit Monaten mit dem Rücken zur Wand. Auslöser dafür sind die andauernden Teuerungen und das zurückhaltende Kaufverhalten. Beides ist bedingt durch die aktuelle Krise.
„Deshalb wollen wir mit dieser Aktion auf die Wichtigkeit und den Mehrwert regionaler Produkte hinweisen“, so Schua.
Die Solidargemeinschaft OBERLAND sendet den Appell an alle, ihre Macht als Verbraucher zu nutzen und mit dem Griff zu regionalen Lebensmitteln die Erzeuger im Landkreis jetzt und auch nachhaltig zu unterstützen.
