Bei strömendem Regen stand das UNSER LAND Team am Karsamstag im Lukashof im Wasmeier Freilichtmuseum. Mit dabei waren die beiden Eiererzeugerfamilien Ampletzer und Häsch.
Die Höfe der Familien haben eine lange Tradition. Michael Häsch ist der 8. Michael Häsch, der den Hof bewirtschaftet – und der nächste, sein Sohn, steht bereits in den Startlöchern. Der Betrieb von Familie Ampletzer ist 1450 erstmals in den Übergabeprotokollbüchern des Staatsarchives in München erwähnt worden. Seit mehr als 570 Jahren bewirtschaftet die Familie die Flächen rund um den Hof.
Betrieb für Generationen
In den „Bestzeiten“ arbeiteten vier Generationen gemeinsam im Betrieb. Der Hauptbetriebszweig war immer die Milchviehhaltung, bis Josef Ampletzer auf Bio umstellte. Im Zuge dessen gab er die Kuhhaltung auf und vervielfachte die Zahl der Hühner am Hof. Bisher wurden sie zur Eigenversorgung gehalten.
Die Umstellung hatte arbeitswirtschaftliche Gründe. Für die Kuhhaltung hätte der Hof ausgebaut werden müssen. Deshalb entschloss sich die Familie, auf ökologische Eierproduktion umzustellen. „Ob das die richtige Entscheidung war, ist momentan schwer zu sagen. Es ist kaum einzuschätzen, wohin sich die Wirtschaft entwickelt“, bezieht Josef Ampletzer die aktuelle Wirtschaftslage auf seinen Hof.
Das Leben am Hof
In der gesamten Hofhistorie waren die Zeiten nicht immer rosig. Als der Großvater von Josef im Krieg war, fuhr seine Oma wie viele andere Landwirtinnen mit dem Ochsen aufs Feld hinaus. Die Arbeit musste ja gemacht werden. Während früher immer mal wieder Mägde und Knechte mit auf dem Hof lebten und arbeiteten, sind es heute Lehrlinge, die im Familienbetrieb unterstützen. Seit bereits 40 Jahren ist der Hof ein Ausbildungsbetrieb in den Berufen Landwirtschaft und Hauswirtschaft. „Die beiden Jugendlichen machen einen tollen Job“, ist Josef Ampletzer zufrieden.
Die Geschichte pflegen
Er bewohnt mit seiner Frau und den beiden Kindern das gleiche Gebäude wie seine Vorfahren die letzten 200 Jahre schon. Natürlich ist das Haus laufend modernisiert und auch vergrößert worden, trotzdem lassen sich die Räumlichkeiten mit einem Neubau nicht vergleichen. Familie Ampletzer würde ihr altes Haus nicht eintauschen: „Wir pflegen die Historie, z.B. mit der alten Holztruhe aus dem 18. Jahrhundert, die immer noch in unserem Gang steht. Wer hat das heute schon?“
Hofübergabe mit bestem Gewissen
Wie schon seine Vorfahren plant auch Josef, seinen Hof mit bestem Gewissen weiter an seine Kinder geben zu können. Er sei sehr verbunden mit der Landwirtschaft: „Ich habe es bekommen, ich gebe es weiter. Deshalb wirtschaften wir nachhaltig. Meine Kinder sollen einen wirtschaftlich gut dastehenden Hof übernehmen. Aber mit ihren vier und sechs Jahren ist da natürlich noch nichts fix.“