Die Schauspielerin Luise Kinseher, auch bekannt als Mama Bavaria, hat UNSER LAND für den BIO Milch Radio-Spot ihre Stimme geliehen. Dabei erzählte sie in einem Interview, wie sehr ihr Regionalität am Herzen liegt.
„Is des ned schee?"
UNSER LAND: Heimat ist für Sie in Ihren Programmen ein wichtiges und leitendes Thema. Was bedeutet Heimat für Sie?
Luise Kinseher: Erst einmal: Heimat ist für mich Bayern und ich bin sehr dankbar, dass ich in Bayern lebe und aufgewachsen bin. Ich halte es für ein großes Privileg, in einem so schönen und reichen Land geboren zu sein. Wir Bayern gehören prozentual zu den wenigen Menschen, denen es so gut geht auf dieser Welt. Deshalb finde ich es wichtig, dass man nie vergisst, über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen. Es ist wichtig trotz oder gerade wegen der Liebe zu Bayern einen „offenen“ Heimatbegriff zu pflegen. Heimatliebe, die gepaart ist mit „Tümelei“ oder gar nationalen und ausgrenzenden Ideen, finde ich nicht gut und lehne ich vehement ab.
UL: Im Zuge des Projekts: „Milch trinken -Trinkwasser schützen!“ haben Sie gemeinsam mit UNSER LAND und der SWM das Wasserschloss im Mangfalltal besucht. Dort befindet sich das Herz der Wassergewinnung Münchens. Welche Eindrücke haben Sie davon mitgebracht?
LK: Das Wasserschloss ist wirklich einen Besuch wert, weil man ein Gefühl dafür bekommt, was es eigentlich bedeutet, wenn Wasser einfach so aus der Leitung kommt. Man hält es für selbstverständlich, dass man den Wasserhahn aufdreht, und wunderbares, sauberes Trinkwasser rauskommt. Doch: Was ist das für ein Luxus und ein Geschenk! Wenn man im Wasserschloss an der Quelle steht, spürt man die Urkraft des Wassers, das Wunder der Natur! Die Wasserleitung nach München zu legen, war und ist eine Meisterleistung. Erst durch das Wasser aus dem Mangfalltal konnte München im 19. Jahrhundert zu einer Stadt heranwachsen. Die bayerischen Könige kamen und gingen, politische Entscheidungen lenkten die Geschicke Münchens, doch ist dies im Vergleich bedeutungslos: Ohne das Wasser wäre gar nichts gegangen!
UL: Durch die ökologische Bewirtschaftung der Weiden leisten die Landwirte im Mangfalltal im Miesbacher Land einen wichtigen Teil zum ausgezeichneten Trinkwasser, zur guten Bio-Milch und zu der Kulturlandschaft. Welchen Wert hat das für Sie?
LK: Unser Trinkwasser, die Milch, die Landschaft, Mensch und Tier - alles hängt zusammen und bedingt sich gegenseitig. Man erkennt den Wert dieses Systems, denn es ist die Grundlage unserer Existenz und es ist fragil! Wir stehen in der Pflicht, es zu beschützen.
UL: Sie sprechen als Mama Bavaria den Radiospot für das Projekt „Bio Milch trinken-Trinkwasser schützen“. Weshalb ist Ihnen das Projekt so ans Herz gewachsen?
LK: Also erst einmal sind mir die Menschen, die dieses Projekt begleiten ans Herz gewachsen. Mich begeistert absolut, wenn jemand so überzeugt von seiner Sache ist und die mit Leidenschaft verfolgt. Genau das macht UNSER LAND. Letztendlich ist es einfach eine tolle Firma, und die Trinkwasserschutz BIO-Milch eine wunderbare Idee! UNSER LAND gibt die es unabhängig von der modernen Nachhaltigkeitsdiskussion, schon seit Mitte der 90er Jahre. Das zeigt, dass es ein sehr bodenständiges Unternehmen mit gesundem Hausverstand ist. Das finde ich ganz toll und da passen wir gut zusammen.
UL: Regionale Lebensmittel haben seit der Pandemie einen ganz neuen Stellenwert erreicht. Wie wichtig sind Ihnen denn Bio Milch, Gemüse, Brot und Co von lokalen Erzeugern aus der Region?
LK: Ich versuche schon sehr lange regional einzukaufen. Das war bei uns zu Hause auch schon so, da gab es im Winter auch keine Erdbeeren. Im Kontext Klimawandel und Nachhaltigkeitsdiskussion kann jeder Einzelne am ehesten bei der Ernährung etwas verändern. Dennoch scheint immer noch in weiten Teilen der Bevölkerung die Meinung vorzuherrschen, je billiger desto besser. Da ist offenbar noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten. UNSER LAND ist da ganz vorn dabei. Regionalität ist ein ganz entscheidender Schlüssel. Ich bin fest davon überzeugt: Mit dem, was auf unseren Tellern liegt, können wir die Welt verbessern.
UL: Deshalb gilt auch bei UNSER LAND der Leitspruch: „Weltweiter Klimaschutz beginnt in der Region“, weil jeder einzelne etwas für den Kilmaschutz tun kann. Vielleicht mit dem Radl zum Einkaufen fahren und so weiter. Welche kleinen Schritte gehen Sie denn für den Klimaschutz?
LK: Also ich bleib da noch mal bei der Ernährung und möchte das Thema Fleisch ansprechen. Wir müssen unbedingt weg vom Billigfleisch. Auch die Politik muss sich das auf ihre Agenda schreiben und die entsprechenden Weichen stellen. Billigfleisch ist schädlich für die Gesundheit der Menschen, für das Klima, für die Tiere sowieso und auch für die Wirtschaft. Und - Billigfleisch verhindert Kreativität in der bayerischen Küche! In bayerischen Wirtshäusern sind immer noch Fleischgerichte vorherrschend und der Schweinbraten soll am besten unter 10 Euro kosten! Doch was unsere Mütter und Großmütter noch alles aus Milch, Eiern, Mehl oder Kartoffeln auf den Teller zaubern konnten, ist weitgehend verloren gegangen, weil jeder sagt: „Ich brauch meinen Fetzen Fleisch aufm Teller.“ Fleisch sollte wieder ein reines Festtagsessen werden und Gemüse der neue Küchenchef! Was die Mobilität angeht: Ich wohne in der Münchner Innenstadt, ich brauch kein Auto, denn mit dem Rad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln komme ich überall hin. Ich rede mich da natürlich leicht! Auf dem Land sieht es anders aus: Da ist man ja schon aufs Auto angewiesen, um nur zur nächsten Apotheke oder zum Supermarkt zu kommen. Hier ist vor allem die Verkehrspolitik aufgefordert, die öffentlichen Verkehrsmittel im ländlichen Raum zu fördern! Wenn in manchen Regionen nur einmal am Tag ein Bus fährt, dann ist es unwahrscheinlich, dass sich jemand entscheidet, vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen!
Prolog:
LK: Ich hab jetzt so vui Milch getrunken, die schmeckt mir so guad!